„Schiedsrichter haben eine Menge Bullshit entschieden“
Wieder einmal müssen Argentiniens Fußballer gratulieren. Nichts wird aus dem ersten Titel seit 1993. Wie immer im Fokus: Lionel Messi. Der Star spielt gut – und ledert nach dem Abpfiff richtig los.
Die Copa América servierte den Fans bereits im Halbfinale den absoluten Klassiker. Brasilien gegen Argentinien, mehr geht einfach nicht. Dementsprechend riesig war der Rummel rund um das Spiel. Und blieb es auch nach dem 2:0-Sieg der gastgebenden Seleção noch.
Die Brasilianer gingen in der 19. Minute durch Gabriel Jesus in Führung, Champions-League-Sieger Roberto Firmino besorgte in der zweiten Halbzeit dann mit dem 2:0 die Entscheidung (71.). Der Treffer war der Auslöser für Auseinandersetzungen auf den Tribünen, auch auf dem Rasen ging es zur Sache. Die Argentinier monierten nämlich, dass ihr Kapitän Lionel Messi zuvor gefoult worden sei.
Doch Schiedsrichter Roddy Zambrano (Ecuador) ließ die Szene nicht überprüfen. Die Möglichkeit hätte er gehabt, denn auch bei der Copa América wird der Videobeweis eingesetzt. Messi reagierte nach der Niederlage mit aller Deutlichkeit auf die (Fehl-)Entscheidungen: „Brasilien kontrolliert alles. Wir haben alles gegeben, was wir hatten. Aber es gab Dinge, die gegen uns gelaufen sind.“
Zwei knifflige Entscheidungen – zweimal VAR nicht genutzt
Damit konnte er den Schiedsrichter und dessen Entscheidungen meinen. Auf Nachfrage wurde Messi noch deutlicher: „Die Schiedsrichter haben uns das Spiel entrissen und eine Menge Bullshit entschieden, aber nie den VAR benutzt. Das ist unglaublich.“
Nicht nur das Gegentor zum 0:2 sei laut dem Argentinier irregulär gewesen, sondern auch der ausbleibende Elfmeterpfiff nach einem Foul an Nicolas Otamendi. In beiden Fällen griff Zambrano ebenso wenig ein wie der Videoschiedsrichter. „Das war ungerecht. Wir haben ein großes Spiel geliefert. Für sie pfiff er jede Kleinigkeit, für uns gab es nur Gelbe Karten“, haderte der 32 Jahre alte Offensivstar. Extrem bitter besonders für Messi, der damit weiterhin auf einen Titel mit der Albiceleste warten muss.
Der letzte Triumph liegt inzwischen 26 Jahre zurück, damals holte sich Argentinien den Sieg bei der Copa América. Da Messi - im Gegensatz zu Legende DiegoMaradona - immer noch dieser große Erfolg mit der Nationalmannschaft fehlt, sehen einige Experten seine herausragende Karriere als unvollendet.
Dabei war der 32-Jährige der große Tempomacher gegen Brasilien. Messi dribbelte gleich mehrfach mehrere Gegenspieler aus, kreierte Chancen, war an einem Großteil der 14 Torschüsse (Brasilien hatte vier) beteiligt. Aber es sollte nicht sein. Der Schuldige dafür war schnell ausgemacht. Sah nicht nur Messi so, sondern auch der argentinische Nationaltrainer Lionel Scaloni: „Ich bin der Meinung, dass der Schiedsrichter nicht für ein Spiel auf diesem Niveau qualifiziert war.“
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