Auch die internationale Presse spricht von einem "herben Dämpfer" für die deutsche Nationalmannschaft. Laut Bild herrsche nun sogar "EM-Alarm". In Holland wird dagegen gejubelt: Oranje habe Deutschland nach der Halbzeit förmlich "auseinander gewirbelt", schreibt De Telegraaf. Die Pressestimmen hier zum Durchklicken im Überblick!
Internationale Pressestimmen zur deutschen Niederlage gegen Holland in Hamburg
Manuel Neuer hat mit dem DFB-Team eine herbe Heimniederlage gegen Holland kassiert. Der SPORTBUZZER zeigt die Reaktionen der internationalen Medien. ©
„Holland war über 90 Minuten die bessere Mannschaft, wir haben verdient verloren“, sagte Löw bei
RTL. „Obwohl
wir 1:0 in Führung waren, hatte man nie das Gefühl gehabt, dass wir das Spiel unter Kontrolle haben.“ Er sei „enttäuscht“, weil das Team „unter unseren technischen Möglichkeiten“ gespielt habe. „Die Holländer konnten nachrücken, wir haben hohe Bälle gespielt. Das war nicht das Spielverständnis, was wir eigentlich wollen.“
Serge Gnabry rechtfertigte zwar die Stammplatzgarantie des Bundestrainers
mit dem Führungstreffer für die DFB-Auswahl in der 9. Minute, konnte die Schlappe aber nicht verhindern. „Bei jeder Niederlage überwiegt die Enttäuschung“, sagte er. „Wir kriegen die Gegentore viel zu leichtfertig, schenken das 2:3 einfach so her. Das darf uns einfach nicht passieren.“ Niklas Süle äußerte enttäuscht: „Das kann nicht unser Anspruch sein, dass wir in einem Heimspiel so wenig Ballbesitz haben. Das war ein ganz schwaches Spiel von uns.“
Deutschland in Noten: Die Einzelkritik zum Länderspiel gegen Holland
Die deutsche Nationalmannschaft hat gegen die Niederlande nach zwischenzeitlicher Führung eine Niederlage erlitten und in Hamburg den Sprung auf den ersten Platz der Quali-Gruppe verpasst. Der SPORTBUZZER zeigt, wie die deutschen Spieler in Form waren. ©
Treffer von Hollands jungem Barca-Star Frenkie de Jong (59.), ein Eigentor des glücklosen Jonathan Tah (66.) und der späte K.o. durch Donyell Malen (79.) und Georginio Wijnaldum (90.+1) besiegelten aber die erste Niederlage der DFB-Auswahl auf dem Weg zur EM 2020. Toni Kroos' (72.) Ausgleich per Handelfmeter nutzte am Freitagabend vor 51 299 Zuschauern im ausverkauften Hamburger Volksparkstadion nichts. Das Ticket für die EM-Endrunde kann frühestens im Oktober gebucht werden.
Knapp ein halbes Jahr
nach dem 3:2-Coup in Amsterdam überzeugte die Löw-Auswahl zwar lange mit großer Geschlossenheit und taktischer Disziplin, durch die Niederlage von Hamburg ist nun aber Holland auch im direkten Vergleich im Vorteil. Der Aufwärtstrend beim Neuaufbau nach dem WM-Desaster konnte letztlich nicht bestätigt werden. Erstmals in der laufenden Qualifikation und erstmals seit Oktober 2015 ging nach 14 Siegen wieder ein Spiel in einer Ausscheidungsrunde für ein großes Turnier verloren.
Gegen die zunächst etwas aktiveren Niederländer sorgte Gnabry, der im Verbund mit Werner und Marco Reus immer wieder das Tempo anzog, für den Start nach Maß. Kapitän Manuel Neuer parierte auf der Gegenseite einen unplatzierten Schuss des auffälligen Memphis Depay, ehe Joshua Kimmich, der mit Toni Kroos in der Mittelfeld-Zentrale waltete, Lukas Klostermann mit einem starken Pass einsetzte. Der RB-Profi scheiterte noch an Jasper Cillessen im Tor der Gäste, dann war Gnabry zur Stelle.
Die Elftal um Supertalent de Jong
und Europas „Fußballer des Jahres“ Virgil van Dijk hatte nach dem Rückstand große Probleme mit der kompakt stehenden DFB-Abwehr. Die Konter-Chancen wurden allerdings nicht konsequent ausgespielt. Reus vergab zudem kurz vor dem Pausenpfiff die große Chance auf das 2:0, das Cillessen mit einem starken Reflex vereitelte. Die in der EM-Qualifikationsgruppe C mit zuvor einem Sieg und einer Niederlage schon unter Druck stehenden Gäste kamen bis dahin zu Kopfballchancen durch Matthijs de Ligt (22.) und Depay (40.).
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Die unterhaltsame zweite Hälfte begann mit weiteren Kontern der DFB-Auswahl, die Gnabry (51.) und kurz darauf Reus aber nicht nutzen konnten. Den Niederländern, die Deutschland vor knapp einem Jahr schmerzhaft in der Nations League geschlagen hatten, zunehmend den Ballbesitz zu überlassen, rächte sich wenige Minuten später: Neuer konnte noch gegen Wijnaldum (55.) klären, de Jong war dann aber gedankenschneller als Schulz und traf zum Ausgleich.
Löw reagierte und brachte Kai Havertz für Werner und Ilkay Gündogan für Reus (jeweils 61.), doch stärker wurden in dieser Phase die Niederländer. Tah unterlief das Eigentor nach einer scharfen Hereingabe von Depay. Den Elfmeter, den Kroos sicher verwandelte, verursachte de Ligt mit einem Handspiel. Der eingewechselte Malen nutze die nächste Unkonzentriertheit in der deutschen Abwehr, Wijnaldum machte alles klar.
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